Nord Stream 2 und die Lausitz – Artikel in Neue Lausitz

Um von der Kohle loszukommen, setzt die Lausitzer Energiewirtschaft zunehmend auf Gas. Einen heimischen fossilen Rohstoff gegen einen importierten auszutauschen, ist ohnehin umstritten. Aber was, wenn der Ukraine-Konflikt einen Strich durch diese Pläne macht?

Von Anja Paumen

Foto: Pixabay

Die Zukunftserzählung der Energieregion Lausitz kommt bis auf Weiteres nicht ohne Gas aus. Deshalb prüft Brandenburg den Bau einer Pipeline von der Ostsee bis zu den Lausitzer Kraftwerken. Das Hybridkraftwerk der Leag in Jänschwalde wäre ohne diesen Anschluss nicht denkbar.

Die Konfrontation an der ukrainisch-russischen Grenze gefährdet nicht nur den Frieden in Europa. Sie hat auch direkte wirtschaftliche Effekte für die Lausitz. Deutschland bezieht rund 60 Prozent seiner Erdgasimporte aus Russland. Bei einer weiteren Eskalation kann es neben anderen Folgen auch zu Lieferengpässen kommen. Die Pipeline Nord Stream 2  könnte endgültig auf Eis gelegt werden. Für die Lausitz und den Strukturwandel hätte das unübersehbare Folgen – denn der Weg aus der Braunkohle führt über das Gas.

Etliche Leuchtturm-Projekte der Lausitzer Energiewirtschaft sind zunächst angewiesen auf den importierten fossilen Energieträger aus dem Osten. Ganz konkret rechnen sie darauf, dass durch Nord Stream 2, die seit Beginn 2005 im Feuer stehende Pipeline, bald Gas fließt, um das neue Lausitzer Wirtschaftswunder in Gang zu setzen. Seit September letzten Jahres ist die Gasleitung in der Ostsee theoretisch einsatzbereit. Aber zur praktischen Inbetriebnahme fehlt bis heute die Genehmigung.

Den kompletten Artikel findet ihr im vierten Briefing von Neue Lausitz vom 15.2.2022.

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Morgendämmerung: Wandelt euch in der Lausitz!

Reaktion auf einen Leser aus der Lausitz, der an die dort erscheinende Tageszeitung schrieb, dass der Klimawandel nichts mit dem Menschen zu tun hat, sondern nur auf den Zyklus der Sonnenaktivität zurückzuführen ist. 

Das ist ungefähr so, als würde heute jemand zu einem Seemann sagen: „Aber segele nicht bis zum Rand, sonst kippst du runter samt Schiff – von der Erdscheibe“. Man würde denjenigen für verrückt halten oder denken, der hat sich einen Witz erlaubt. Doch das ist genau das gleiche, wie in der Ausgabe vom 20.12.2018 ein Leser an die Lausitzer Rundschau schrieb, der immer noch glaubt, die Wissenschaft vom menschengemachten (anthropogenen) Klimawandel sei eine Theorie, die sich mit Sonnenfleckenaktivität gleich wieder widerlegen würde. Der Mann lebt noch in der Zeit von vor 100 Jahren. Die Zeit, als Menschen glaubten, die Erde sei eine Scheibe ist zwar schon  länger vorbei, aber die beiden Aussagen sind vergleichbar: die Erde ist eine Scheibe und der KLimawandel wird duch Sonnenfleckenaktivität ausgelöst. Denn beide Aussagen sind längst überholt.

Seit Arrhenius Ende des 19. Jahrhunderts nachwies, dass Kohlen(stoff)dioxid, auch CO2 genannt, die Atmosphäre aufheizt, ist klar, dass je mehr davon in der Luft ist, desto wärmer es wird. Seit dann Keeling in den 1960er Jahren des 20. Jahrhunderts die direkte Messung der CO2 -Werte aus der Luft verbesserte, war messbar, dass der Anstieg der CO2 -Werte in der Luft mit dem Wirtschaftswachstum der Industriegesellschaften einhergeht. Seit dann etwas später mittels chemischer Analyse (Isotopenmessung) zweifelsfrei die Quelle des zusätzlichen CO2 in der Luft geklärt wurde, war nachgewiesen, dass dieses CO2 aus der Verbrennung von Öl, Kohle und Gas stammt. Soweit zum Schulwissen 7. – 9. Klasse.

Aber es gibt doch immer noch Individuen, die meinen, äußern zu müssen, das sei alles Schwindel, denn die Sonne sei nicht berücksichtigt. Natürlich ist die Sonnenaktivität in den Aussagen der Wissenschaftsgemeinde zum Klimawandel berücksichtigt und nicht nur der elfjährige Sonnenaktivitätszyklus, sondern noch die vielen anderen Sonnenzyklen, die mit diesem überlappen.

Kurzum: Die Erde ist eine Kugel, das wissen mittlerweile alle. Der Klimawandel wird sich weiter verschärfen und ist mit etwa 70 Prozent vom Menschen verursacht. Das weiß zumindest einer aus Vetschau noch nicht. Tatsächlich gehören 30 Prozent in das Reich der Natur, wo wir noch nicht Einfluss nehmen können z.B. Erdbahnparameter, geothermische Vorgänge im Erdinnern oder eben die zyklische Aktivität der Sonne.

Noch einmal, weil es noch nicht alle wissen: Der Klimawandel findet statt, gefährdet das Überleben unserer nachfolgenden Generationen und wir können den menschengemachten Anteil daran stoppen oder abbremsen, in dem wir den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid stoppen oder abbremsen.

Ich werde jetzt nicht das Buch empfehlen, das ich vor drei Jahren dazu veröffentlicht habe, denn dann heißt es, „die will nur ihr Buch verkaufen“. Es gibt Duzende anderer Bücher, die in unterschiedlichen Lernniveaus den Klimawandel nachzeichnen. Aber noch etwas für die zum Schluss, die mehr wissen wollen: Der Klimawandel ist Ausdruck dafür, dass wir, die Menschheit, zu viel Energie verbrauchen. Das ist das Etikett unserer Zeit: Energieverschwendung.