Maskenball – Coranaschutz für dich und mich

Was wir uns jetzt von der asiatischen Kultur unbedingt abgucken sollten.

Das Wichtigste zuerst: Wir machen vieles im Kampf gegen die Corona Pandemie im Nachhinein richtig, aber eines fehlt noch: das von der Politik und Wissenschaft empfohlene und von uns allen umgesetzte Tragen von Atemschutzmasken. Dann wäre die Wahrscheinlichkeit, die Infektionsrate zu senken, höher. Dann würde das Ziel, die Zahl der Infektionen langsamer steigen zu lassen, möglicherweise schneller erreicht.

Warum? Denken wir einmal nicht westlich-individualistisch, sondern asiatisch-kollektiv also gemeinschaftlich. Das war gestern noch eine Frage der Kultur, aber heute in Zeiten der Corona Pandemie ist es eine Frage des Überlebens.

Die Menschen in Asien denken entweder zuerst an die Gemeinschaft und dann an sich oder zumindest im gleichen ATEMZUG an ihre Gemeinschaft und an sich. Wer sich in Japan erkältet fühlt, wer gerade eine Infektion durchmacht oder aus welchem Grund auch immer an Hustenanfällen leidet, trägt in der Öffentlichkeit eine Atemschutzmaske.

In Japan ist das eine Gewohnheit, weil man andere nicht belästigen möchte: weder mit seinen privaten Bedürfnissen noch mit seinen körperlichen Auswürfen oder netter formuliert, mit seinen privaten infektiösen Tröpfchen. Daher tragen die Menschen Atemschutz- oder Mundschutzmasken ganz selbstverständlich in der Öffentlichkeit. Es ist diese Maskentragekultur, die wir in Zeiten der Corona Pandemie auch in Deutschland und in Europa, also im westlichen Denken, brauchen.

Die WHO, also die Gesundheitsorganisation der Vereinten Nationen oder das Robert-Koch-Institut, RKI, die nationale Infektionsbekämpfungsbehörde in Deutschland, raten, dass die Personen, die sich mit dem Corona Virus infiziert haben, Schutzmasken tragen sollen. Das macht sofort Sinn. Denn wenn einer das Virus in sich trägt, dann schleudert er es in seine Umgebungsluft, wenn er spricht, hustet oder auch nur ausatmet.

Die gleichen Behörden sagen aber nicht, dass diese normalen Masken, vor einer Ansteckung mit dem Sars-CoV-2 schützen. Denn die normalen Masken filtern nur einfache Staub- und Schmutzteilchen aus der Luft. Krankheitserregende Viren oder Bakterien oder auch giftige Stäube dringen von außen ein. Für den Schutz in solchen Fällen gibt es spezielle Masken, die eine FFP-Klassifizierung haben. Im konkreten Corona Pandemiefall schützen nur FFP3 Masken vor einer Ansteckung mit dem Sars-CoV-2, also dem Corona Virus. Diese Spezialmasken sind ausverkauft und sollten nur den besonders gefährdeten Berufsgruppen vorbehalten sein wie Ärzte, Pfleger aber auch Polizisten bei Kontrollen und anderen.

Wenn nun die WHO und das RKI rät, dass erkrankte Personen Masken tragen und zwar Masken jeder Art, dann ist der logische Schluss, dass wir ALLE Masken tragen sollen. Das ist klar, denn:

Wissen Sie ob Sie infiziert sind? Wahrscheinlich nicht. Weiß ich, ob ich infiziert bin? Nein. Sie gehen davon aus, dass Sie es nicht sind – wie die überwiegende Mehrheit noch in diesem Land. Aber die meisten Ansteckungen, wenn nicht alle in Deutschland, geschahen unwissentlich. Der Pfleger im Altenheim wusste nicht, dass er das Virus aus Italien mitgebracht hat und steckte die Mehrzahl der Bewohner an. Neun Personen starben. Der Barkeeper in der Skibar in Österreich wusste es nicht und die heimgekehrten Skiurlauber brachten das Virus mit nach Hause.

Angenommen der Pfleger hätte eine Atemmaske getragen, einfach weil es in Zeiten von Corona angebracht ist, eine zu tragen, dann wären viele noch am Leben.

Wenn die Gesundheitsbehörden raten, dass alle die infiziert sind, eine Maske tragen müssen, dann sollten eigentlich nur die Personen KEINE tragen, die wissen, dass sie nicht infiziert sind. Oder noch besser: nur die sollten ohne Maske herumlaufen, die wissen, dass sie schon geheilt sind. Denn infizieren kann ich mich von einer Sekunde auf die nächste, also auch wenn ich gestern noch mein negatives Testergebnis bekam.

Alle Beobachtungen aus den asiatischen Ländern vor allem in Japan, Südkorea und Singapur, legen nahe, dass das allgemeine Tragen von Masken in der Öffentlichkeit dazu beigetragen hat, die Infektionsrate deutlich einzudämmen. Allein ein Vergleich zwischen den Ländern Japan und Italien zeigt, dass beide zu einem frühen Zeitpunkt gleich hohe Fallzahlen hatten. Dann aber stieg die Zahl der Neuinfizierten in Italien viel stärker als in Japan, wie es hier nachzulesen ist: Beobachtungen zu Corona in Japan . In Japan ist das Tragen einer Maske seit vielen Wochen erste Bürgerpflicht. Mit Erfolg: am 24. März 2020 verkündet der japanische Premierminister, dass die Schulen nach den Osterferien wieder öffnen!

Ob das Tragen eines normalen Mundschutzes nicht sogar auch den eigenen Träger schützt, ist umstritten. Doch selbst dafür gibt es Hinweise: Schutz für andere durch Masken . Aber selbst wenn der Eigenschutz im Moment gering ist, schütze ich mit Sicherheit meine Umgebung. Denn falls ich infiziert sein sollte, es aber (noch) nicht weiß, da ich, wie Sie oder Du, also wie die allermeisten Infizierten KEINE Symptome zeige, bin ich doch ansteckend für andere. Was ist, wenn ich nun unwissentlich jemand anstecke, der gefährdet ist? Wenn meine Ausatem-Tröpfchen zu jemanden hinübersegeln, der zwar jung ist, aber eine Vorerkrankung hat, von der ich nichts weiß und er vielleicht auch nicht?

Wenn ich und du und wir alle nun immer eine Maske tragen, sobald wir das Haus verlassen, schützen wir mit Sicherheit die anderen – und vielleicht auch uns. Dabei helfen nicht nur käufliche Masken, auch die Baumwolltücher, die wir vor Mund und Nase spannen, helfen schon! Baumwolltücher schützen andere. Mittlerweile gibt es auch im Netz Anleitungen, sich selbst eine Maske zu nähen, etwa von der Stadt Essen.

Seien wir also für die Zeit von Corona ein wenig asiatisch! Denken wir zumindest im gleichen ATEMZUG an die anderen wie an uns, dann gewinnen wir alle. Wie einfach das ist. Ich denke an die anderen und schütze damit auch mich. Denn mit einer allgemeinen Maskentragekultur geht die Infektionsrate noch schneller runter. Zumindest spricht sehr vieles dafür. Ich denke an die anderen und tue gleichzeitig etwas für mich. Wie toll ist das denn!