Völker der Welt – ein Kommentar

„Völker der Welt – schaut auf diese Stadt und seht, dass ihr sie nicht aufgeben dürft…!“ Das waren die Worte des damaligen Oberbürgermeisters von West-Berlin, Ernst Reuter, im September 1948 während der Blockade der eingeschlossenen Stadt durch die russische Besatzungsmacht. Es war ein Hilferuf an die freie Welt, Berlin nicht preiszugeben.

Ich befürchte wir geben heute unsere Werte preis: durch unterlassene Hilfe für die eingeschlossenen Menschen im Gazastreifen.

Krankenhäuser werden bombardiert, Schulgebäude brennen, Leichen am Boden… die Bildern ähneln sich in Ausschnitten, die uns täglich erreichen. Einmal Ukraine, einmal Gaza.

Im Fall der Ukraine sind die toten Zivilisten andere tote Zivilisten als im Gazastreifen, so scheint es. Einmal wird der Verantwortliche dafür als Diktator bezeichnet, einmal wird der Verantwortliche möglicherweise ein zukünftiger Gast der Bundesregierung sein. Ausschließen will das Kanzler Merz jedenfalls nicht.

Es ist richtig, dass die politischen Ursachen für das menschliche Leid in der Ukraine und im Gazastreifen vollkommen andere sind. Aber das Leid an der Zivilbevölkerung muss politisch gleich behandelt werden.

Mein Kommentar dazu

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Mein Brief an den Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Bundestag vom 17.6.2025 blieb bislang unbeantwortet. Auch Sie können an den Ausschuss schreiben! E-Mail: menschenrechtsausschuss@bundestag.de